Schulelternratsvorsitzender Andreas Eilers bringt Fragebogen zur Ganztagsschule auf den Weg

Kaltenweide. Wie entwickeln sich die Schülerzahlen, wie hoch ist der Bedarf an Hortplätzen, besteht eine Nachfrage nach einer Ganztagsschule, benötigt Kaltenweide eine weitere Schule? Grundlegende Fragen, die Politik und Verwaltung im Bezug auf die Entwicklung des Weiherfeldes noch nie mit der nötigen Sicherheit klären konnten.

Sachfremde Ideen, unbelegte Annahmen und die Behauptung, es bestehe eine Gerechtigkeitslücke, wenn auf eine Ganztagsschule verzichtet werden würde, treiben die rot-grüne Mehrheitsfraktionen im Orts- und Stadtrat bei der Beantwortung dieser Fragen an.

Damit soll jetzt ein Ende gemacht werden. Der Schulelternrat der Grundschule Kaltenweide hat nach guter Vorarbeit durch seinen Vorsitzenden Andreas Eilers ein Elternanschreiben und einen Fragebogen erstellt. Diese Dokumente werden über Krippen, Kindergärten und Grundschule an die Eltern gegeben. Gleichzeitig wird durch Internet und Aushang in diesen Einrichtungen auf die Fragebogenaktion aufmerksam gemacht. Der Schulelternrat hofft auf eine rege Beteiligung der Eltern, um endlich in den Besitz von belegbaren Aussagen zu kommen, die die obigen Fragen beantworten. Die dreiwöchige Umfrageaktion läuft bis zum Freitag, 10. Juni 2016.

Aufschlußreich für Eltern und politisch Interessierte über den Schulbezirk Kaltenweide-Krähenwinkel hinaus dürfte das Elternanschreiben sein. Aktuell liegt wohl kaum ein besserer Text zur Erklärung der verschiedenen Formen der Ganztagsschule vor (siehe Link: Ganztagsschule oder Hort?).

Gerriet Kohls, Kaltenweide

Ganztagsschule oder Hort?

Elternfragebogen

Rot-grün ignoriert Elternwünsche

Kaltenweide. Ob der grüne Ratsherr Dirk Musfeld Klartext reden will, indem er ausschließlich auf die Ganztagsschule setzt oder die SPD-Ratsfrau Dagmar Janik die Wahlfreiheit zwischen Ganztagsschule und Hort fordert, beide zeichnen sich dadurch aus, daß sie die Eltern über die Umstände eines Ganztagsbetriebs im Unklaren lassen und deren Willen genauso ignorieren wie die vielen konstruktiv-kritischen Hinweise aus der Sitzung des Schulelternrats der Grundschule Kaltenweide, an dem die Ortsratsmitglieder teilgenommen hatten. Nach dem Kindeswohl wird in diesem Zusammenhang durch die Kommunalpolitiker erst gar nicht gefragt.

So hätte den Ratsmitgliedern inzwischen eigentlich klar werden müssen, daß es wohl keine breite Zustimmung zur Ganztagsschule in Kaltenweide durch die Elternschaft gibt. Diese Lernunwilligkeit gegenüber dem Bürger könnte vielleicht auch als Halsstarrigkeit bezeichnet werden. Im Gegensatz zur rot-grünen Ratsmehrheit sehen die Eltern sehr deutlich die vorliegenden Probleme: Die Grundschule Kaltenweide ist durch die knappen Räume nicht auf einen Ganztagsbetrieb umstellbar. Mit Schuljahresbeginn im Sommer wird die erste Klasse wieder fünfzügig werden. Eine räumliche Erweiterung der vorhandenen Grundschule ist nicht so ohne weiteres möglich. Es fehlen Lehrer und Container können möglicherweise zum neuen Schuljahr nicht zeitgerecht geliefert werden. Eine Grundschule darf zudem grundsätzlich die Vierzügigkeit nicht überschreiten.
Die Behauptung von Janik, es gebe durchaus Erziehungsberechtigte, die zum Konzept der Ganztagsschule stehen oder sich schlichtweg einen Hortplatz nicht leisten können, weise ich zurück. Offenbar verwechselt sie die Begriffe Konzept und politischer Beschluß aus 2012, an dem Rot-grün unbedingt festhalten will. Einmal liegt überhaupt noch kein Konzept zur Ganztagschule Kaltenweide vor. Zum andern kann es ohne Konzept keine Planung geben. Die grundsätzliche Frage, ob es sich um eine offene oder gebundene Ganztagsschule handeln soll, ist also noch nicht beantwortet. Das kann auch nicht, denn es liegen für beide Modelle weder die materiellen noch die personellen Voraussetzungen vor.

Wenn es Eltern gibt, die sich einen Hort nicht leisten können, so ist es der Stadt zudem unbenommen, hier mit Geld zu unterstützen. Erinnern möchte ich daran, daß Rot-grün das kostenfreie zweite Kindergartenjahr in Langenhagen nach der letzten Kommunalwahl wieder abgeschafft hatte. Man wollte mit dem bei den Eltern „eingesparten“ Geld in Hortplätze investieren. Und was ist daraus geworden? Die Einführung der Ganztagsschule wird zudem dazu führen, dass die Horte nach und nach verschwinden werden. Überzeugen kann man sich davon durch einen Blick in die benachbarte Wedemark. Von einer Wahlfreiheit kann also auch nicht die Rede sein.

Die Eltern haben am 11. September aber die Wahlfreiheit auf die Wahl halsstarriger Kommunalpolitiker zu verzichten. Damit würde es sich der Kaltenweider Ortsbürgermeister in Zukunft vielleicht auch ersparen, in der Ortsratssitzung enttäuscht darauf hinweisen, daß alle Ortsratsmitglieder ehrenamtlich für wenig Geld und ohne selbst betroffen zu sein für die Eltern entscheiden müßten. Diese seien dann auch noch undankbar.

Gerriet Kohls, Langenhagen-Kaltenweide