Noch mehr Container für Kinder

Langenhagen. Das Langenhagener Echo hat es auf der Titelseite berichtet: Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) plant in Kaltenweide Werkstattprojekte in Containern auf dem IKEP-Gelände.

Die Geschichte mutet skurril an. Von „Wundertüte“ und „geschenktem Gaul“ ist die Rede.
Auf mich macht das eher den Eindruck eines Bubenstücks von zwei bis drei involvierten Personen, die der Allgemeinheit etwas auf’s Auge drücken wollen, das niemand bestellt hat.

1. Niemand hat um eine Erweiterung des IKEP gebeten. Das Projekt ist abgeschlossen.

2. Auch ausrangierte Container kosten Geld. Soll der Schrott weiter genutzt werden, muß er kostenaufwendig Instand gesetzt werden. Andernfalls fallen nicht geringe Entsorgungskosten an. Diese Kosten hat sich die Bahn wohl gespart.

3. Die SPD-nahe AWO ergreift hier listenreich die Chance zur Erweiterung ihres „sozialen“ Geschäftsangebots. Und dies ohne Mitbewerber und öffentliche Ausschreibung mit Hilfe des gewesenen SPD-Ortsbürgermeisters, der bis November noch die SPD-dominierte Ratsmehrheit hinter sich wußte.

4. Wie das „soziale Angebot“ konkret aussehen soll, weiß bis dato niemand.

Daß die Allgemeinheit dafür zahlen soll, wird als Selbstverständlichkeit aber vorausgesetzt. Immerhin hat die Stadt schon mal die Fläche für die Container vorbereitet und befestigt und der Ortsrat hat 5000 Euro als „Tropfen auf dem heißen Stein“ zugeschossen. Aber was soll’s. Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den …! Wobei allerdings der Fisch meist vom Kopf her stinkt.

Gerriet Kohls, Kaltenweide

Hier geht es zum Beitrag des Langenhagener Echo (Echo S. 1 vom Sa. 07.01.2017):

http://www.extra-verlag.de/langenhagen/lokales/konkrete-ideen-fuer-ikep-wundertuete-d65436.html

Eltern fordern eine weitere Schule in Kaltenweide

Kaltenweide. Dafür dürften sich Politik und Bürgermeister Heuer interessieren. Wurde doch jahrelang spekuliert, ob die Grundschule Kaltenweide ausreichend konzipiert ist und wie die Eltern zu einer Ganztagsschule stehen.

Andreas Eilers, Schulelternratsvorsitzender der Grundschule Kaltenweide, präsentierte jetzt das Ergebnis der vom Schulelternrat initiierten Befragung derjenigen Eltern, die Kinder in der Grundschule oder in einer KiTa in Kaltenweide haben. Diese Befragung wurde nicht zuletzt auf Wunsch der Politik durchgeführt, denn seit Jahren beklagen Eltern die Situation an der Grundschule Kaltenweide. Von Rechts wegen darf eine Grundschule in Niedersachsen nur vierzügig sein. Der neue Einschulungsjahrgang weist aber fünf Klassen auf, so wie bereits der aktuelle vierte Schuljahrgang. Da der Platz nicht mehr ausreichte, wurden während der Sommerferien Container neben der Schule aufgestellt.

Andreas Eilers: “Wir haben 347 Fragebögen ausgewertet und eindeutige Aussagen erhalten, die ich übrigens für repräsentativ halte!“
So hätten sich 316 Eltern (91%) für eine neue Schule in Kaltenweide ausgesprochen. 311 (90%) davon wollen sogar eine weiterführende Schule.

Nur 132 Eltern (38%) wünschen sich eine Ganztagsschule. Davon 111 eine offene Ganztagsschule. Das heißt, dass rund zweidrittel der Eltern die Einführung einer Ganztagschule ablehnen. Auch ist interessant, dass selbst die Befürworter der Ganztagsschule auf die Verläßlichkeit der Kinderversorgung blicken. Da auch eine Ferienbetreuung aus beruflichen Gründen in den meisten Fällen erforderlich ist, wollen diese Eltern lieber die Hortunterbringung.

Da viele Eltern ihre Haltung auf den Fragebögen kommentiert haben, führt Eilers weiter aus: “Die Unzufriedenheit bezüglich der Schulpolitik ist mächtig, dass konnte ich ergänzend auch aus Gesprächen mit Eltern feststellen.“ Nun sei es an der Zeit, über eine neue Schule in Kaltenweide nachzudenken. Denn die Schülerzahlen würden bis 2023/2024 gemäß der Schülerstatistik der Stadt Langenhagen noch ansteigen und blieben auch danach auf einem hohen Level.

Gerriet Kohls, Kaltenweide

Kaltenweide benötigt eine zweite Schule!

Kaltenweide. Wie man die Dinge auch dreht und wendet, es ist offensichtlich: Die Schulen in Langenhagen leiden unter Platznot.
An fünf Schulstandorten gibt es bereits die „Containerlösung“.
In der Ratssitzung vom Montag, 06. März 2016, ging es auch um die Grundschule Kaltenweide. Beschlossen wurde, drei zusätzliche Klassenräume in Containern zur Verfügung zu stellen.

Damit gibt es Erfahrungen, denn der Hort Zellerie „residiert“ schon seit über zehn Jahren in Containern auf dem Pausenhof der Grundschule Kaltenweide. Das ist eine Zumutung für die engagierten Hortkräfte und ein Armutszeugnis für jene Politiker, die Kinder so lange so unterbringen.
Alle Verbesserungen, die bislang von der Politik in Aussicht gestellt wurden, blieben Stückwerk und Provisorien.

Die dem Schulelternrat der Grundschule Kaltenweide vorliegenden Schülerentwicklungszahlen lassen auch nicht vermuten, daß sich die Lage bald bessern wird. Ganz im Gegenteil, der Zuzug nach Kaltenweide hält an. Die Nachfrage nach Grundschul- und Hortplätzen bleibt hoch. Auch die weiterführenden Schulen in Langenhagen blicken für die kommenden Jahre auf eine hohe Schülerzahl.

Deshalb braucht Kaltenweide eine zweite Schule!
Potenziell geeignete Flächen für einen Schulneubau befinden sich bereits im Eigentum der Stadt Langenhagen.

Gerriet Kohls, Langenhagen-Kaltenweide

Rot-grüne Ratsmehrheit trägt Verantwortung für Planungs-Chaos

Kaltenweide. Die Ortsratssitzung mit über 60 Besuchern vom letzten Dienstag in Kaltenweide hat es wieder deutlich werden lassen: Es sind nicht immer die Fähigsten, die dort in der Runde sitzen und Politik machen wollen.

Immer wieder geht es um Krippen- und Kindergartenplätze; um die Grundschule und um Hortangebote.

Was ist die Sachlage? Es geht um ein großes Entwicklungsprojekt, das die Stadt Langenhagen vor Jahren – hoffentlich im vollen Bewusstsein ihres Tuns – auf den Weg gebracht hat.
Gleichzeitig handelt es sich bei diesem Projekt um ein interessantes Experiment.

Kaltenweide! Versteckt zwischen Wietzeniederung und Bissendorfer Moor. Gewachsene dörfliche Struktur mit einer landwirtschaftlichen Prägung. 2500 Seelen mit Schützenverein, Freiwilliger Feuerwehr, Liedertafel und Bockwindmühle. Die Kinder besuchen die Grundschule mitten im Ort. Die Alteingesessenen kennen fast jedes Dorfmitglied.

Der Plan: Im Wesentlichen innerhalb von zehn Jahren sollen 5000 Neubürger nach Kaltenweide ziehen. Dafür wird das Projekt Neubaugebiet „Weiherfeld“, ein Vermarktungsname, aufgelegt.
Vor allem Familien mit Kindern sollen nach Langenhagen gelockt werden. Deswegen werden sie besonders gefördert. Nämlich mit 4000 Euro pro Kind, die die Stadt Langenhagen beim Grundstückskauf der Familie erläßt.

Ergebnis im Jahr 2016: Der Ansiedlungsplan ist gelungen! Kaltenweide hat rund 7500 Einwohner und ist zur kleinen Stadt mutiert. Die Sache läuft sogar so gut, daß über eine Erweiterung des Neubaugebietes nachgedacht wird, denn angeblich fehlen in Langenhagen 2000 Wohneinheiten.

Eine „Kleinigkeit“ wurde von Politik und Verwaltung aber trotz aller Erfolge mit der Ansiedlung beharrlich „übersehen“. Es sind nicht nur die gewünschten Steuerzahler, sondern mit ihnen tatsächlich auch Kinder nach Kaltenweide gezogen.

Zur Einschulung in diesem Jahr liegen der Grundschule Kaltenweide vorläufig so auch mehr als 130 Anmeldungen vor. Die vierzügige Grundsschule kann aber nur 104 Erstklässler aufnehmen.
Und weil viele Familien auf ein zweites Einkommen angewiesen sind, fehlen zusätzlich aktuell 70 Hortplätze. Ein Volltagsangebot bietet die Grundschule Kaltenweide nicht.

Das alles ist für die betroffenen Eltern sehr ärgerlich. Und wenn der Ortbürgermeister Langrehr (SPD) sich in der Ortsratssitzung dahingehend äußert, dass „man“ der Verwaltung vertraut und dass eben diese Verwaltung doch wissen müsse, was sie tut, dann ist das ein eindeutiges Ablenkungsmanöver.

Der Ortsrat Kaltenweide besteht aus elf Mitgliedern (SPD 5, CDU 4, Grüne 2). Davon sind sechs gleichzeitig auch Stadtratsmitglieder. Ortsbürgermeister Langrehr (SPD) sitzt seit Jahren in verschiedenen Gremien und ist 2. stellv. Ratsvorsitzender. Stellvertretender Ortsbürgermeister Musfeldt (Grüne) ist für seine 20-jährige Stadtratsmitgliedschaft geehrt worden. Herr Horn (Grüne) ist 1. stellv. Ratsvorsitzender und Mitglied u.a. im Stadtplanungsausschuß.
Für die, die es genauer wissen wollen, bietet sich die Ratsinformation unter der Internetadresse der Stadt Langenhagen an: http://www.langenhagen.de/

Einige Ortsratsmitglieder tragen also weitaus mehr Verantwortung für das politische Geschehen in Langenhagen, als sie vor dem Publikum in der Ortsratssitzung vermitteln.

Sich auf das “Hildesheimer Computermodell zur Bevölkerungsentwicklung“ zu verlassen, hat ihnen nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Auf bessere Methoden wollte „man“ ja nicht zurückgreifen. So haben die Eltern und Kinder die Kosten und Umstände infolge der Unfähigkeit der Hauptverantwortlichen wohl noch für lange Zeit zu tragen./ Gerriet Kohls

Mit diesem Text nehme ich bezug auf die Ortsratssitzung in Kaltenweide vom 26.01.2016.
Weitere Infos hierzu unter:
http://www.extra-verlag.de/langenhagen/lokales/zorn-um-hortplaetze-und-klassenraeume-d57070.html